Sammlung (vermutlich) häufig gestellter Fragen und Antworten zur Mitarbeit am de-Projekt von OpenOffice.org (Mitarbeiter-FAQ)
Für jeden eigenen Beitrag, den du am OpenOffice.org Projekt leistest, hast du das Urheberrecht. Damit ist auch das
Verwertungsrecht verbunden. Wenn jemand anderes deinen Beitrag z.B. zur Veröffentlichung auf einer Webseite verwenden will,
muss er dich vorher fragen und ihr könnt dann einen Vertrag und eine Entlohnung aushandeln. Wenn derjenige dich nicht fragt,
könntest du ihn verklagen.
Um das ganze juristische Problem zu umgehen, stellen wir jedes Dokument von vorne herein unter eine Lizenz. Damit wird rechtliche
Sicherheit für die jeweils Verantwortlichen geschaffen.
Kann man. Und manchmal macht man das auch, zur Vereinfachung der Rechtssituation, etwa wenn sehr viele kleine Beiträge zu
berücksichtigen wären.
Im Allgemeinen willst du aber mit einer Lizenz gleichzeitig sicherstellen, dass dein Beitrag in dem Sinn weitergegeben wird,
in dem du ihn erstellt hast: als freier und offener Beitrag zum Projekt. Das schließt ein, dass später andere Mitarbeiter
den Inhalt deines Beitrags verändern, verbessern, aktualisieren oder in neuem Kontext verwerten.
Üblicherweise willst du auch verhindern, dass andere deinen Beitrag verwerten ohne dich namentlich als Urheber zu nennen oder
deinen Beitrag weitergeben, ohne ebenfalls die Verwertungsrechte frei und offen zu gestalten
Nein, das ist nicht der Fall. Eine Lizenz, die die (kosten)freie Weitergabe von Dokumenten oder Programmquellen ermöglicht,
verbietet nicht automatisch eine kommerzielle Nutzung.
Der Begriff „freie Lizenz“ bedeutet hier hauptsächlich die „Wahlfreiheit“ des Endanwenders. So kann er auf kostenlose Angebote
zurückgreifen (z.B. kann er OpenOffice.org kostenlos im Internet herunterladen) oder aber kostenpflichtige Angebote
eines Dienstleisters (der dann z.B. ein gedrucktes Handbuch beilegt und Support für die Software gewährt) nutzen.
Alle im Projekt genutzten Lizenzen erlauben es, mit OpenOffice.org Geld zu verdienen, sei es durch die Gewährung von
Garantien oder Support oder durch eigene Erweiterungen. Auf dieser Basis wird z.B. StarOffice von SUN vertrieben.
Unabhängig davon behältst du selbst jederzeit die Möglichkeit, Geld mit deinen Beiträgen zu verdienen, denn du
besitzt weiterhin das volle Verwertungsrecht. Deshalb kannst du mit deinen Beiträgen alles tun, was du möchtest.
Z.B. kannst du aus einer ehemals kleinen Anleitung ein Buch entwickeln und dieses einem Verlag anbieten. Nur folgendes darfst du nicht:
die Möglichkeit der freien Weitergabe der ursprünglichen Anleitung zurückziehen oder Beiträge, die andere Autoren
inzwischen zu dieser Anleitung gemacht haben ohne sie zu fragen in deinem Buch benutzen.
Ja, von unserer Seite spricht nichts gegen die Weitergabe des unveränderten Programms. Nach den Maßgaben der
GNU Lesser General Public License muss allerdings auch immer der
Quelltext von OpenOffice.org und die Lizenz selbst mit weitergegeben werden. (Mehr dazu im nächsten Punkt.)
Beachte auch, dass Handelsplattformen eigene Bestimmungen z.B. für selbstgebrannte CDs haben können;
hierzu können wir keine Hilfe geben.
Für OpenOffice.org sind folgende Lizenzen wichtig:
Zur Information findet sich eine Übersetzung der LGPL (keine
Übertragungen ins deutsche Recht!) auf den Seiten des GNU-Projektes.
Eine Übersetzung der PDL befindet sich auf unseren Seiten
oder im OpenOffice.org WRITER-Format im Datei-Bereich.
Darüber hinaus gibt es natürlich noch eine große Sammlung weiterer Lizenzmodelle, die aber nicht direkt im Projekt
eingesetzt werden. Eine Liste der anerkannten Open Source Lizenzen findest du auf den Seiten von
opensource.org. Informationen auf der englischsprachigen Webseite von OpenOffice.org findest du unter
//license.html.
Die Lizenzen beruhen auf US-amerikanischem Copyright und nicht auf deutschem Urheberrecht. Allerdings kann ein deutscher Richter
(anhand des "Internationalen Privatrechts" im Einführungsgesetz zum BGB) das anzuwendende Recht bei einer Streitigkeit
festlegen. Das kann auch das kalifornische Recht sein, unter Berücksichtigung eventuell von deutschem Verbraucherschutzrecht,
den nach deutschem Recht zulässigen Klauseln in allgemeinen Geschäftsbedingungen und im Haftungsrecht.
Veränderungen darf dann nur vornehmen, wer mit der Lizenz übereinstimmt (auch, wenn sie in englischer Sprache gefasst ist).
Und er muss die Bestimmungen zumindest bei der Bearbeitung einhalten (für das reine Lesen braucht er keine besonderen Nutzungsrechte).
Kurz zusammengefasst besagen die Lizenzen und das JCA in normalem Deutsch:
Wir können über diese allgemeinen Ausführungen zu den Lizenzen nicht hinausgehen, eine Rechtsberatung im Einzelfall erfolgt nicht.
Es ist notwendig, dass du deutlich machst, unter welchen Lizenzen deine Beiträge verwertet werden dürfen. Insbesondere bei
umfangreicheren Beiträgen solltest du dies gleich von Anfang an planen. Bei kleineren Beiträgen, wie redaktionellen Korrekturen
an bestehenden Dokumenten, gehen die anderen Mitarbeiter im Projekt oft davon aus, dass du bei der abschließenden Prüfung der
Lizenzlage großzügig sein wirst (d.h. die Verwertungsrechte einem der Autoren schenken wirst). Wenn du das nicht willst,
dann ist es nur fair, deine Lizenzansprüche vorher anzukündigen. Ändere keine Texte, die unter der PDL stehen, wenn du mit
den Lizenzbedingungen nicht einverstanden bist. Wenn du vorhast, viele, auch kleinere Beiträge zur Webseite zu leisten, solltest du
überlegen, ob du nicht das JCA unterzeichnen willst.
Wenn du Texte von anderen einbinden willst, achte auf die Lizenz, unter der sie stehen und hole dir bei Bedarf die Erlaubnis des entsprechenden Autors.
Wenn du Texte von anderen Autoren ändern willst, achte vorher auf die Lizenz, unter der sie stehen.
Finde heraus, unter welcher Lizenz das Dokument steht. Wenn das Dokument unter PDL steht, ändere das Dokument nach deinen Vorstellungen
und setze deinen Namen zu den Contributors im Appendix. Darüber hinaus ist es natürlich wünschenswert, wenn du
den anderen Mitgliedern des Projektes oder zumindest dem ursprünglichen Autor Gelegenheit gibst, sich zu beteiligen, z.B. indem du die Mailingliste nutzt.
Steht das Dokument unter einer anderen Lizenz, kontaktiere am besten den Autor, bevor du daran arbeitest.
Überlege dir vorher, unter welche Lizenz du es stellen willst, berücksichtige dabei besonders die PDL, eine einheitliche Lizenz
erleichtert die Arbeit mit Dokumenten aus verschiedenen Quellen enorm. Wenn du willst, dass Dokument auf den offiziellen Seiten von
OpenOffice.org vertrieben wird, dann wähle eine offene und freie Lizenz.
Wenn du dich für die PDL entschieden hast, dann kopiere mindestens den Appendix in das Dokument. Wenn du nur den Appendix
einfügst und nicht die gesamte Lizenz, dann verlinke die gesamte Lizenz, z.B.
//licenses/pdl.pdf an der entsprechenden Stelle.
Trage den Dokumenttitel, deinen Namen, das Jahr und deine Kontaktadresse in die entsprechenden Felder ein.
Wenn das Dokument Teil eines größeren Dokuments werden soll, einige dich mit den anderen Autoren auf eine Lizenz, um die
Lizenzverwaltung des Gesamtdokuments zu erleichtern.
Wenn du fertige Abschnitte von anderen Autoren einbinden willst, achte auf die Lizenz, unter der diese stehen und hole dir bei Bedarf
die Erlaubnis des entsprechenden Autors. Nenne diese Autoren. Wenn du Korrekturleser gewinnen kannst, achte darauf, dass sie deine
Lizenz kennen und erwähne sie entsprechend ihres Beitrags.
Wenn das Dokument in die offizielle Distribution aufgenommen werden soll (etwa bei einer Installationsanleitung), dann musst du das JCA unterschreiben.
Das Joint Copyright Assignment kann als PDF Datei unter //licenses/jca.pdf
heruntergeladen und ausgedruckt werden. Die oberen, leeren Felder sollten mit den Kontaktinformationen ausgefüllt werden:
Name, Emailadresse, postalische Anschrift, Telefonnummer, Faxnummer und Land. Die unteren drei, leeren Felder enthalten die Unterschrift,
das Datum und die Namenswiederholung in Druckbuchstaben.
Das ausgefüllte Formular sollte dann an die unten angegebene Faxnummer gesendet werden und/oder an die angegebene Adresse
postalisch verschickt werden.
Durch das JCA erhält SUN ein gemeinsames Verwertungsrecht an den Beiträgen, die du zum Quellcode beiträgst.
Alle auf den Seiten des Projekts genannten Ansprechpartner und diejenigen, die in der Mailingliste dev@de.OpenOffice.org eingeschrieben sind. In diese Liste kannst Du auch Mails schicken, ohne eingeschrieben zu sein.
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