IBM Lotus Symphony


Verwendung von Variablen

Im Folgenden finden Sie eine kurze Einführung in die Verwendung von Variablen in Lotus® Symphony™ Basic.

Konventionen bei der Vergabe von Variablennamen

Variablennamen dürfen maximal 255 Zeichen lang sein. Variablennamen müssen mit einem Buchstaben (A-Z oder a-z) anfangen. Innerhalb eines Variablennamens können auch Ziffern verwendet werden. Satzzeichen oder Sonderzeichen sind jedoch mit Ausnahme des Unterstrichs ("_") nicht zulässig. Bei Variablennamen wird in Lotus Symphony Basic nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden. Variablennamen dürfen Leerzeichen enthalten, müssen in diesem Fall jedoch in eckige Klammern eingeschlossen werden.

Tabelle 1. Beispiele für Variablennamen
Beispiel Beschreibung
MeineZahl=5 Gültig
MeineZahl5=15 Gültig
MeineZahl_5=20 Gültig
Meine Zahl=20 Ungültig, Variable enthält Leerzeichen und ist nicht in eckige Klammern eingeschlossen
[Meine Zahl]=12 Gültig
DéjàVu=25 Ungültig; Sonderzeichen sind nicht zulässig
5MeineZahl=12 Ungültig; Variablenname darf nicht mit einer Ziffer anfangen
Zahl,Meine=12 Ungültig, Variable enthält Satzzeichen

Deklarieren von Variablen

In Lotus Symphony Basic müssen Variablen nicht explizit deklariert werden. Variablendeklarationen sind über die Anweisung Dim möglich. Sie können mehrere Variablen gleichzeitig deklarieren, indem Sie die Namen durch Kommas trennen. Zur Definition des Variablentyps können Sie entweder ein Typendeklarationszeichen hinter dem Namen oder aber das entsprechende Schlüsselwort verwenden.

Tabelle 2. Beispiele für Variablendeklarationen
Beispiel Beschreibung
DIM a$ Deklaration der Variablen "a" als String (Zeichenfolge)
DIM a as STRING Deklaration der Variablen "a" als String (Zeichenfolge)
DIM a$, b as INTEGER Deklariert eine Variable als String (Zeichenfolge) und eine weitere als Integer (Ganzzahl)
DIM c As Boolean Deklariert "c" als boolesche Variable, die TRUE (WAHR) oder FALSE (FALSCH) sein kann

Wichtig bei der Deklaration von Variablen ist, dass das Typendeklarationszeichen immer wieder verwendet werden muss, auch wenn es bei der Deklaration anstelle des Schlüsselwortes verwendet wurde. Die folgenden Zeilen sind also nicht statthaft:

Tabelle 3. Beispiele für ungültige Anweisungen
Beispiel Beschreibung
DIM a$ Deklaration als String
a="Testzeichenfolge" Typendeklaration fehlt: es müsste "a$=" heißen
Symbol für Warnung Variablen mit einem bestimmten Namen, die einmal als bestimmter Typ deklariert wurden, dürfen unter dem gleichen Namen nicht nochmals als anderer Typ deklariert werden!

Erzwingung von Variablendeklarationen

Um die Deklaration von Variablen zu erzwingen, verwenden Sie folgenden Befehl:

OPTION EXPLICIT

Die Anweisung Option Explicit muss in der ersten Zeile des Moduls noch vor dem ersten SUB stehen. Im Allgemeinen müssen nur Arrays explizit deklariert werden. Alle anderen Variablen werden gemäß dem Typendeklarationszeichen oder (falls dieses fehlt) als Standardtyp Single deklariert.

Variablentypen

Lotus Symphony Basic unterstützt vier Variablenklassen:

Integer-Variablen

Integer-Variablen haben einen Wertebereich von -32768 bis 32767. Wenn Sie einer Integer-Variable einen Gleitkommawert zuweisen, werden dessen Dezimalstellen auf die nächste ganze Zahl gerundet. Integer-Variablen werden in Prozeduren schnell berechnet und eignen sich als Zählvariablen in Schleifen. Eine Integer-Variable belegt lediglich zwei Byte Speicher. Das Typendeklarationszeichen ist "%".

DIM Variable%

DIM Variable as INTEGER

Long-Integer-Variablen

Long-Integer-Variablen haben einen Wertebereich von -2147483648 bis 2147483647. Wenn Sie einer Long-Integer-Variable einen Gleitkommawert zuweisen, werden dessen Dezimalstellen auf die nächste ganze Zahl gerundet. Long-Integer-Variablen werden in Prozeduren schnell berechnet und eignen sich als Zählvariablen in Schleifen mit hohen Werten. Eine Long-Integer-Variable benötigt vier Byte Speicher. Das Typendeklarationszeichen ist "&".

DIM Variable&

DIM Variable as LONG

Dezimalvariablen

Dezimalvariablen können positive oder negative Zahlen oder null sein. Die Genauigkeit erstreckt sich bis auf 29 Ziffern.

Sie können das Plus- (+) oder Minuszeichen (-) als Präfix für Dezimalzahlen (mit oder ohne Vorzeichen) verwenden.

Beim Zuordnen einer Dezimalzahl zu einer Integer-Variablen wird die Zahl von Lotus Symphony Basic auf- oder abgerundet.

Single-Variablen

Single-Variablen können positive oder negative Werte von 3,402823 x 10E38 bis 1,401298 x 10E-45 annehmen. Single-Variablen sind Gleitkommavariablen. Dies bedeutet, dass die Genauigkeit der Nachkommastellen abnimmt, je größer der Betrag der Zahl vor dem Komma wird. Single-Variablen eignen sich für mathematische Berechnungen mit einfacher Genauigkeit. Die Berechnungen dauern länger als bei Integer-Variablen, gehen jedoch schneller vonstatten als Berechnungen mit Double-Variablen. Eine Single-Variable benötigt vier Byte Speicher. Das Typendeklarationszeichen ist "!".

DIM Variable!

DIM Variable as SINGLE

Double-Variablen

Double-Variablen können positive oder negative Werte von 1,79769313486232 x 10E308 bis 4,94065645841247 x 10E-324 annehmen. Double-Variablen sind Gleitkommavariablen. Dies bedeutet, dass die Genauigkeit der Nachkommastellen abnimmt, je größer der Betrag der Zahl vor dem Komma wird. Double-Variablen eignen sich für genauere Berechnungen. Die Berechnungen dauern länger als bei Single-Variablen. Eine Double-Variable benötigt acht Byte Speicher. Das Typendeklarationszeichen ist "#".

DIM Variable#

DIM Variable as DOUBLE

Currency-Variablen

Währungsvariablen (Currency-Variablen) werden intern als 64-Bit-Zahlen (8 Byte) gespeichert und als Festkommazahlen mit 15 Vor- und 4 Nachkommastellen dargestellt. Der gültige Wertebereich ist -922337203685477,5808 bis +922337203685477,5807. Währungsvariablen werden verwendet, um Währungsberechnungen mit hoher Präzision anzustellen. Das Typendeklarationszeichen ist "@".

DIM Variable@

DIM Variable as CURRENCY

String-Variablen

String-Variablen können Zeichenfolgen mit bis zu 65.535 Zeichen Länge aufnehmen. Jedes Zeichen wird mit seinem Unicode-Wert gespeichert. String-Variablen eignen sich für die Textverarbeitung innerhalb von Programmen sowie für die temporäre Speicherung von Sonderzeichen bis zu einer maximalen Länge von 64 KByte. Der benötigte Speicher für eine String-Variable richtet sich danach, wie viele Zeichen sie enthält. Das Typendeklarationszeichen ist "$".

DIM Variable$

DIM Variable as STRING

Boolesche Variablen

Boolesche Variablen können nur zwei verschiedene Werte aufnehmen: WAHR (TRUE) oder FALSCH (FALSE). Die Zahl 0 ergibt FALSCH (FALSE), während jeder andere Wert WAHR (TRUE) ergibt.

DIM Variable as BOOLEAN

Date-Variablen

Datumsvariablen (Date-Variablen) können nur Datums- und Zeitwerte enthalten, die in einem internen Format gespeichert werden. Werte, die einer Datumsvariablen über Dateserial , Datevalue , Timeserial oder Timevalue zugewiesen werden, werden automatisch in das interne Format konvertiert. Datumsvariablen können über die Funktionen Day , Month , Year bzw. Hour , Minute , Second in normale Zahlen konvertiert werden. Das interne Format ermöglicht einen Vergleich von Datums-/Zeitwerten durch die Berechnung der Differenz zweier Zahlen. Diese Variablen können nur mit dem Schlüsselwort Date deklariert werden.

DIM Variable as DATE

Variablen-Anfangswerte

Sobald eine Variable deklariert wird, nimmt sie automatisch den "Null"-Wert an. Es gilt folgende Regel:

Numerischen Variablen wird automatisch der Wert 0 zugewiesen, sobald die Variable deklariert wurde.

Datumsvariablen wird intern der Wert 0 zugewiesen. Dies entspricht einer Konvertierung des Wertes "0" mit den Funktionen Day , Month , Year oder Hour , Minute , Second .

String-Variablen wird direkt bei der Deklaration eine leere Zeichenfolge ("") zugewiesen.

Matrizen

Lotus Symphony Basic kann mit ein- oder mehrdimensionalen Matrizen umgehen, die durch einen angegebenen Variablentyp definiert werden. Matrizen eignen sich zum Bearbeiten von Listen und Tabellen in Programmen. Die einzelnen Elemente einer Matrize können über einen numerischen Index adressiert werden.

Matrizen müssen mit einer Dim-Anweisung deklariert werden.

Tabelle 4. Möglichkeiten zur Definition des Indexbereichs einer Matrix
Beispiel Beschreibung
DIM text$(20) 21 Elemente, von 0 bis 20 durchnummeriert
DIM text$(5,4) 30 Elemente (eine Matrix aus 6 x 5 Elementen)
DIM text$(5 to 25) 21 Elemente, von 5 bis 25 durchnummeriert
DIM text$(-15 to 5) 21 Elemente (das 0. ebenfalls!), von -15 bis 5 durchnummeriert

Der Indexbereich kann sowohl positive als auch negative Zahlen umfassen.

Konstanten

Konstanten haben einen festen Wert. Sie werden im Programm nur einmal definiert und können später nicht mehr umdefiniert werden.

CONST ConstName=Ausdruck


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